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bis Buenos Aires (79)

Reiseberichte > Argentinien


Von Ushuaia nach Buenos Aires


Es ist nun Zeit, den Weg nach Norden einzuschlagen. Der Küste entlang fahren wir vom 'Fin del Mundo' zur Hauptstrasse, der Ruta Nacional 3, die Richtung Norden führt.



Die letzten Ausläufer der Anden bei Ushuaia sind im Frühling noch schneebedeckt.


Wir lassen die Berge endgültig hinter uns und fahren nordwärts.


Nach der Grenze zu Chile folgt die Fähre über die Magellanstrasse zurück aufs 'Festland'. In einer Mulde finden wir nach langem Suchen einen einigermassen windgeschützten Platz für die Übernachtung nahe am Meer. Die Nacht ist stürmisch und wir schlafen nur wenig. Der starke Wind rüttelt am Auto und das Zelt flattert laut.


Am nächsten Morgen folgt eine weitere Einreise nach Argentinien, die bereits vierte insgesamt, bevor wir nach Rio Gallegos kommen. Wir beobachten den Tidenhub, der hier eindrückliche 11 bis 14 Meter beträgt.


Zwischen Ebbe und Flut vertreten wir uns in dem kleinen Städtchen die Füsse. Die Wahlen stehen bevor und es gibt Wahlpropaganda überall. Plakate werden mitten in der Fussgängerzone aufgestellt oder auf einem Anhänger von einem Auto durch die Strassen gezogen. Die Stimme aus dem Lautsprecher überschlägt sich. Stören tut sich daran niemand.



Dann fahren wir weiter nach Norden. An der Küste halten wir mehrmals an und entdecken einige Seelöwen, die sich in der Sonne wärmen.


Die Ruta Nacional 3 führt der Ostküste entlang bis Buenos Aires. Die Hauptstrasse ist die einzige schnelle Strasse von und nach Patagonien. Es sind rund dreitausend Kilometer, die durch die Pampa führen. Das Landschaftsbild ändert sich kaum.


Unser Maskottchen, das uns auf der ganzen Reise begleitet hat: Baldi (von englisch Bald Eagle) sitzt an vorderster Front und hat die gesamte Reise auf dem GPS sitzend mitgemacht. Nur ab und zu ist ihm schlecht geworden und er ist heruntergekippt.
In Buenos Aires haben wir uns vom reiselustigen Adler und treuen Gefährten leider trennen müssen; das Fernweh hat ihn gepackt und er ist nun mit Simone in Neuseeland unterwegs.


Wir beobachten Windhosen beim durchfahren der Pampa.



Und hier ist er, der erste Baum seit Feuerland! Seit ungefähr 2000 Kilometern. Neben der Navigation, die hier nicht allzuschwer ist, ist die Aufgabe des Beifahrers, solch freudige Ereignisse festzuhalten.


Öfters übernachten wir bei den gut ausgestatteten Truckstops entlang der RN 3. WC's, Duschen und Restaurants mit Wifi gehören hier zum Standard. Das gab's schon lange nicht mehr.
In der Nacht stehen wir jeweils mitten zwischen den grossen Trucks. Als wir am Morgen jeweils aufwachen, sind sie schon weg.



Kurz vor Buenos Aires schliesslich verändert sich die Landschaft. Die Steppe ist gewichen, Wiesen mit sattem Grün prägen die Landschaft.
Es hat deutlich mehr Verkehr und die Ortschaften sind grösser geworden.



Ein Ford Escort als Holztransporter.



Grillieren ist in Argentinien Kultur.


Schon zweimal sind wir auf den letzten 500 Kilometern vor Buenos Aires von der Polizei herausgewunken worden. Beide Male sind unsere Papiere genau überprüft worden. Und nun werden wir ein drittes Mal herausgewunken, ca. 300 Kilometer südlich von Buenos Aires.
Unfreundlich werden wir von einem Polizisten nach unseren Papieren gefragt. Führerschein, Fahrzeugausweis und Versicherung kontrolliert er sehr genau. Dann werden wir darauf hingewiesen, dass wir ohne Licht gefahren sind, was in Argentinien auf Überlandstrassen Pflicht ist. Vor kurzem haben wir eine Pause eingelegt und danach glatt vergessen, das Licht einzuschalten. Wir sind auf unserer gesamten Reise immer mit Licht gefahren, sogar in den vielen Ländern, wo Licht nicht obligatorisch ist. Nun sind wir ausgerechnet ohne Licht in eine Kontrolle gekommen. Etwa ein Viertel des Verkehrs hier fährt ohne Licht, beobachten wir. Der Polizist braucht Verstärkung und nach kurzem Beratschlagen kommt nun seine Kollegin zu uns. Die Polizistin teilt uns in gebrochenem Englisch mit, dass wir 600 Dollar Busse bezahlen müssen. Wir ziehen die Augenbrauen hoch und schauen uns an. Das kann doch nicht sein, 600 Dollar für fahren ohne Licht. Täglich haben wir auf Strassen Fahrzeuge gesehen, die in einem miserablen Zustand fahren. Wie oft haben wir Pneus gesehen, die kein Profil mehr haben. Oder wie an den unmöglichsten Stellen überholt wird, trotz Überholverbot und doppelt gezogener Linie. 600 Dollar für das Licht kann nun wirklich nicht sein, erklären wir. Schliesslich müssen wir aussteigen und zum Polizeiwagen gehen wo unsere Personalien aufgenommen werden.
Gerade am Vorabend haben wir in unserem Reiseführer noch gelesen, dass die Polizei Argentiniens für Korruption und Amtsmissbrauch bekannt ist. Wir argumentieren weiter und sagen dann, dass dies Korruption ist und dass wir in diesem Fall auf direktem Weg zur Schweizer Botschaft in Buenos Aires fahren werden.
Plötzlich müssen wir die Busse nicht mehr bezahlen und wir dürfen weiterfahren.
Wir sind sehr erleichtert aber auch enttäuscht, dass die Polizei bei Ausländern überhöhte Forderungen stellt.



Schliesslich erreichen wir Buenos Aires, die Hauptstadt Argentiniens mit rund 13 Millionen Einwohnern. Wir können in Tigre, einem Vorort von Buenos Aires, unser Auto gut und sicher abstellen und sogar dort campieren.



Es ist Mitte November und Frühling als wir uns Buenos Aires anschauen. Die Bäume blühen in den Stadtparks und die Leute geniessen die wärmende Sonne.



Die Docks bei Buenos Aires.



Plaza de Mayo.



Der Präsidentenpalast 'Casa Rosada' an der Plaza de Mayo. Hat von diesem Balkon einst Evita Péron den Massen zugewunken?






unten: der Palast bei Tag und bei Nacht.



Nachts wird jeweils der Müll auf den Strassen durchwühlt. PET Flaschen, Alu-Dosen und sonstiges Nützliches wird gesammelt und mit Hand- oder Pferdewagen weggekarrt.


Auf einer Busrundfahrt fahren wir ins alte Hafenquartier. Hier hat es dutzende Restaurants, die Live-Tango-Shows anbieten. Wir essen und trinken etwas und geniessen eine Tango-Show. Als wir bezahlen, werden wir auf der Rechnung mit einem Betrag für Gedeck und Musik überrascht von umgerechnet 8 Dollar. Hier nützt alles argumentieren nichts, wir müssen den happigen Betrag bezahlen.



Im Vorort Tigre haben wir unser Auto parkiert und können auch dort campieren. Grund genug, auch Tigre zu besichtigen. Mit dem Bus fahren wir rund 40 Minuten ins Zentrum von Tigre.

Das Hafengebiet mit dem Früchtehafen (Mercado de Frutos) und den Bootstouren durch das Delta del Paraná ist unser Ziel. Wir fahren mit einem Boot rund eine Stunde durch die Stadt im Delta. Es gibt Schulen, Restaurants und viele kleine und grosse Häuser auf den Inseln.


Um die Versorgung der Leute auf den Inseln sicherzustellen gibt es Verkaufsboote. Ein Supermarkt auf einem Boot.


Zurück in unserem Quartier. Nicht sicher sei es hier, sagen uns die Einheimischen. Das sehen wir auch an den vielen Grundstücken, die mit einem elektrischen Zaun gesichert sind.


Für uns heisst es einmal mehr: Yeti zuklappen und weiterreisen. Wir sind auf dem Weg nach Uruguay. Von der Hauptstadt Uruguays, von Montevideo, wollen wir unser Auto verschiffen.

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