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Unterwegs (45)

Reiseberichte > Mexico



Strassen



Die Strassen in Mexiko sind eine Geschichte für sich. Viele Überlandstrassen sind nicht sehr gut und haben viele Schlaglöcher und Dutzende von Topes. Im Durchschnitt schaffen wir nicht mehr als 40 Kilometer pro Stunde. Wenn möglich fahren wir deshalb auf den gebührenpflichtigen Schnellstrassen. Diese sind in der Regel gut, es gibt aber auch einige schlechte gebührenpflichtige Strassen.



Cuota



In Mexiko sind die 'Cuota' die gebührenpflichtigen Strassen. Dies sind Autobahnen, Schnellstrassen oder gute Überlandstrassen. Die 'Libre' sind nicht gebührenpflichtig, führen jedoch durch die Dörfer und damit über hunderte von Topes, die einem das Fahren zur Qual machen. Für unsere Route durch Mexiko haben wir insgesamt 2322 Pesos Strassenmaut bezahlt, ca. 200 Franken. Der Verkehr auf den 'Cuotas' ist meist gering und man kommt deshalb zügig voran. Das können wir gut gebrauchen, bei den grossen Distanzen in Mexiko.




Topes


Topes werden sie genannt oder schlafende Polizisten. Jedes Dorf hat sie, jede Stadt hat hunderte davon und manchmal sind sie sogar auf der Autobahn anzutreffen. Sie sind hoch, nieder, lang oder kurz, steil oder flach, meist aus Asphalt, ab und zu selbst gebaut und zur Not werden auch mal Taue oder alte Pneus über die Fahrbahn gelegt. Auch auf Autobahnen oder Schnellstrassen und auf Überlandstrassen werden sie eingebaut. Bei jedem Dorf gibt es mindestens ein Dutzend am Ortseingang und am Ortsausgang. Meist mit Hinweistafel, manchmal auch ohne, manchmal mit Tafel aber ohne Tope.
Alle haben eines gemeinsam: sie zwingen jeden Verkehrsteilnehmer zum Abbremsen bis fast zum Stillstand. Sogar auf schlechten Strassen wo kaum über 20 gefahren werden kann sind Topes anzutreffen. Scheinbar ist dies die einzige Massnahme die hilft, den durchaus flotten Fahrstil der Mexikaner einzudämmen. Immerhin sichern die Topes den Automechanikern die Arbeitsplätze. Wir wissen, wenn der Pfannendeckel in der Küche klappert, dann waren wir zu schnell.
So brauchen wir immer viel Zeit für eine Reiseetappe und kommen oft nur gerade 40 Kilometer pro Stunde voran. Für die Strassenhändler ist der Tope der beste Ort, um den langsam fahrenden Fahrzeugen ihre Waren anzubieten.



Polizei- und Militärkontrollen



Schon viel haben wir von unterbezahlten Polizisten gehört, die sich ihren Lohn mit dem Verteilen von ungerechtfertigten und hohen Bussen aufbessern soll. Schon in Kanada und im hohen Norden Alaskas wurde uns gesagt, dass man in Mexiko ohne Bestechung nicht durchkommt.

Seit wir in Mexiko eingereist sind, sind wir an unzähligen Polizei- und Militärkontrollen entlang den Strassen vorbeigekommen. Viele Autos und Lastwagen werden dabei kontrolliert und auf Schmuggelware oder Drogen durchsucht. Wir sind jedoch meistens sofort als Touristen erkannt worden und wurden nur wenig kontrolliert.

Dennoch werden wir vier Mal von Polizisten angehalten, die uns etwas länger aufhalten:
Bei der ersten Kontrolle südlich von Toluca fordern uns zwei Polizisten auf einer Harley-Davidson mit Blaulicht und Sirene zum Anhalten auf. Wir werden gemustert und sie wollen wissen woher wir kommen und wohin wir gehen und die Papiere sehen. Wir geben Auskunft und zeigen unsere Papiere. Dann müssen wir den Kofferraum öffnen. Alex steigt aus und öffnet die Hecktüre, ein Blick hinein und wir werden mit Handschlag und 'bien viaje' verabschiedet.

Keine halbe Stunde später, wir haben gerade Fahrerwechsel gemacht, wird Moni von der Policia Estatal herausgewunken. Nur den Führerausweis möchten sie sehen und das Übliche wissen; woher wir kommen, wohin wir fahren und was für Waren wir dabei haben. Dann sind wir wieder auf unserem Weg.

Eine weitere Kontrolle einige Tage später läuft ähnlich ab.

Und dann musste es uns doch mal passieren. Im dichten Stadtverkehr von Villahermosa, auf dem Weg nach Palenque, hängt sich plötzlich ein Polizeiauto an uns ran. Wir wechseln auf der doppelspurigen Stadtautobahn die Spur und fahren wie immer knapp unter dem Tempolimit auf der rechten Spur. Weiter fahren wir durch die Stadt, immer brav auf der rechten Spur, damit wir den wie immer schnell fahrenden Verkehr nicht aufhalten. Das Polizeiauto folgt uns. Wir vermuten bereits, dass wir angehalten werden. Einmal versucht der Polizeiwagen sogar, uns auf einer Abbiegespur rechts zu überholen. Im letzten Moment zieht er nach links zurück und hängt uns wieder an der Stosstange. Bald haben wir das Stadt-Ende erreicht. Nun zieht das Auto an uns vorbei und der Polizist gibt uns zuerst Handzeichen, macht dann die Sirene an und wir müssen bei einer nächsten Ausfahrt anhalten.
Ein wütender Polizist der Policia Camino kommt zur Fahrertür und will erst mal den Führerschein und den Fahrzeugausweis sehen. Dann kontrolliert er die Nummernschilder und erklärt uns wütend, dass wir auf der falschen Spur gefahren sind. Auf der rechten Spur sei nur der lokale Abbiege-Verkehr, wir hätten links fahren sollen. 'Multa, Multa' ruft er und wir müssen zuerst nachschauen was Multa heisst. Geldstrafe ist die Übersetzung und wir fragen sofort nach wofür dies. Die Strafe ist fürs auf der rechten Spur fahren. Wir erklären, dass wir rechts fahren, da wir langsam sind 'traffico lento' damit uns andere links überholen können und wir erklären auch, dass auf den Autobahnschildern immer wieder darauf hingewiesen wird, dass der langsamere Verkehr rechts fahren muss. Multa, Multa ruft er, hier in der Stadt sei das anders, nur wer bei der nächsten Ausfahrt die Autobahn verlässt, darf rechts fahren. Er nimmt einen Notizblock hervor und schreibt die Zahl 500 darauf. Wir machen erstmal grosse Augen, das sind umgerechnet 45 Franken! Wir erklären, dass es immer so ist, dass der langsame Verkehr die rechte Spur benutzt und dass wir nicht ortskundig sind und nicht genau wussten ob wir auf eine andere Strasse wechseln müssen. Auf unserer Strassenkarte ist der Verlauf der Strasse in der Stadt nicht ersichtlich. Er nickt, sagt jedoch, dass die Strafe gilt und zeigt auf seine Handschellen. Er droht, Alex mitzunehmen wenn wir nicht bezahlen.
Jetzt sind wir richtig wütend. Die Strafe ist nicht gerechtfertigt und er droht uns auch noch. Wir erklären, dass wir die Busse nur auf einem offiziellen Polizeiposten zahlen und sagen, dass wir mit ihm dahin fahren möchten. Er beharrt darauf, dass wir die Busse sofort zahlen. Wir möchten seinen Ausweis sehen und eine offizielle Quittung für die Busse. Nein, meint er.
Insgesamt streiten wir sicher fünfzehn Minuten mit dem Polizisten bis er auf einmal erklärt, dass er das Geld zum Essen und für seine Kinder benötige. Es scheint keinen Ausweg zu geben und wir geben ihm 70 Pesos (ca. 6 Franken). Er ist einverstanden. Trotzdem kochen wir und wir sagen ihm, dass wir auf unserer Reise photografieren und darüber berichten werden und dass es nicht richtig ist von ihm, das Geld einzustecken. Da gibt er uns plötzlich das Geld zurück und sagt wir sollen weiterfahren. Dies lassen wir uns nicht zweimal sagen! Auf geht es auf der Überholspur nach Palenque!

Dieser Polizist und sein Auto waren mit 'Policia Camino' in braunem Schriftzug angeschrieben. Wir haben so ein Polizeiauto bis dahin noch nicht gesehen.

Die 'Policia Estatal'; die Gemeindepolizei, ist meist mit Pickups unterwegs. Sie können Bussen verteilen.
Mit flotten Streifenwagen und Pickups ist die 'Policia Federal', die Bundespolizei, im ganzen Land unterwegs. Diese gilt als hilfsbereit und seriös. Die Policia Federal kann jedoch nur Ausweise kontrollieren, sie darf keine Bussen geben.

Nahe Mexico City ist die Polizei auch mal mit Harley's, alleine oder zu zweit unterwegs.

Bei Militärkontrollen wurden wir oft vorbeigewunken oder ganz kurz gefragt wohin wir reisen. Nur einmal mussten wir beide aussteigen und die Beamten kontrollierten die Fahrerkabine. Wir haben die Soldaten auch schon nach dem Weg gefragt. Das Militär war immer korrekt und hilfsbereit.



Auf dem Weg zum Vulkan Izta



Fast hätten wir es nicht geschafft, auf die Izta zu kommen, war doch bei der Zufahrt jäh der Weg durch ein querstehendes und auf dem Wegrand aufsitzendes mexikanisches Wohnmobil versperrt. Zum ersten Mal auf der Reise kommt unser High Jack zum Einsatz.





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