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Reiseberichte > Peru
Durch die Sierra, Teil 2
Weiter geht unsere Fahrt durch die Anden. Nach einer weiteren Tagesfahrt über Stock und Stein erreichen wir das Dorf Pallasca, das auf 3110 müM liegt.
Auf dem Dorfplatz erkennen wir eine Gemeindeperson, die eine Art Uniform trägt. Kurzum fragen wir die Frau nach einem Platz zum Campieren und die nette Frau zeigt uns den Gemeindewerkhof, wo wir uns hinstellen können. Der Platz ist perfekt und die Aussicht über das Tal einfach fantastisch!
Die öffentlichen WC's im Dorf für die Häuser, die keine eigene Toilette haben - und für uns.
Am nächsten Tag in Cabana erkundigen wir uns bei der Polizei nach der weiteren Strasse nach Corongo. Mit einer Polizei-Eskorte werden wir bis zu einer Abzweigung von einem Feldweg begleitet, der uns weiter führen soll. Von dort fahren wir alleine weiter. Der Feldweg führt immer höher hinauf und entlang von Wasserkanälen, die die Dörfer mit Trinkwasser versorgen.
Wir erreichen die Lagunen auf 4200 müM. Ein perfekter Platz zum campieren, denken wir uns und fahren ohne den Boden vorher zu prüfen auf ein perfekt aussehendes schönes und flaches Stück Gras. Unerwartet graben wir uns bis zu den Achsen im Moor ein. Nichts geht mehr. Wir unterlegen die Sandbleche und legen Steine in die Spur. Im dritten Anlauf können wir uns befreien und übernachten ein Stück weiter vorne auf dem festen und steinigen Weg.
In der Nacht fällt die Temperatur auf -3 Grad und die Lagune gefriert zu. Wir schlafen in unseren warmen Schlafsäcken.
Nach einem heissen Hafermüesli geht die Fahrt am nächsten Morgen weiter. Von nun an geht es abwärts. Schön sichtbar die Strasse im Berghang, der wir folgen. Im Hintergrund die ersten 5000er der Cordillera Blanca.
Wir sind nur noch fünf Kilometer von Corongo entfernt und kommen zu einem kleinen Weiler mit einigen Häusern. Oh du Schreck, von hier nach Corongo ist die ganze Strasse aufgerissen, das Abwassersystem wird installiert! Es gibt keinen anderen Weg durchs Tal. Diese Arbeiten werden bereits seit einigen Monaten durchgeführt und sie dauern noch 2 Wochen, vielleicht auch 2 Monate! Ungläubig stehen wir an der Baustelle:
Monika diskutiert mit den Einheimischen ob es denn keinen anderen Weg gibt?! Alles Nachfragen nützt nichts, die Strasse ist auf den ganzen fünf Kilometer mit Erd- und Steinhaufen so blockiert, dass man nur mit Esel und zu Fuss durchkommen kann. Auch neben der Strasse gibt es kein Durchkommen. Wir prüfen sogar die Variante entlang dem Bachbett. Da darin einige kleine Wasserfälle vorhanden sind, fällte diese Variante auch weg. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die ruppige Piste 50km zurück zu fahren. Auf halbem Weg campieren wir nochmals auf 4000 müM.
Zurück in Cabana entscheiden wir uns, eine weitere Variante durch die Berge zu versuchen. Über Tauca fahren wir nach Llaupa wo wir auf eine Gruppe Peruaner treffen. Sie machen einen Sonntagsausflug. Wir fragen nach dem weiteren Weg. Sie kennen die Abzweigung nach Corongo und fahren uns vor. Wir dürfen ihnen bis zur Abzweigung folgen.
Zum Abschied bekommen wir zwei Tamales in die Hand gedrückt, eine feine Spezialität aus der Region (Mais, Reis und Poulet in Bananenblätter eingewickelt).
Wir fahren wieder hinauf auf die Berge und die Freunde zurück ins Tal.
Spätabends und im Dunkeln erreichen wir dann das kleine Städtchen Corongo auf 3185 müM. Mit Glück laufen wir gerade an die Angestellten des örtlichen Gesundheitszentrums und an den Arzt der Stadt. Claro, campieren dürfen wir im Gesundheitszentrum neben dem Krankenwagen. Wir sind erleichtert so schnell eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden zu haben.
Wir besichtigen am nächsten Morgen das Dorf und fahren dann weiter. Ab Corongo geht es nur noch hinab, über 2200 Höhenmeter zum Flussbett des Rio Santa, dem wir dann bis nach Caraz folgen.
Wir folgen einigen atemberaubenden Schluchten.
Bei der Fahrt durch die Schlucht lautet die Devise: nur nicht nach unten schauen! Wegkreuze sind Zeugen von abgestürzten Fahrzeugen.
Bei La Pampa ist das Wasser und das Gestein sehr mineralhaltig.
Und nochmals geht die Fahrt hinunter zum Fluss. Dieser Lastwagen muss in den engen Kurven bis zu drei Mal zurücksetzen.
Der Blick von der Strasse nach oben ist nicht beruhigender als der Blick nach unten.
Im Cañón del Pato fahren wir durch 35 Tunnels.
Und kommen dann nach Caraz, das auf 2300 müM liegt. Bei den Bomberos, der Feuerwehr dürfen wir im Innenhof campieren. Es wird gerade die Flagge gehisst, beim neu errichteten Fahnenmast.
Herzlichen Dank beim Team von Victor für die tolle Gastfreundschaft! Wir bleiben ganze drei Tage und bekommen eine Führung durch den Ort. Album Bomberos
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