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Paraguay


Unser Flug zurück in die Schweiz geht in zwölf Tagen von Sao Paolo, Brasilien, aus. Wir entscheiden uns, die Zeit zu nutzen und noch etwas zu reisen. Ab jetzt sind wir mit Rucksack und Bus unterwegs. Unser nächstes Ziel ist das Drei-Länder-Eck von Paraguay, Argentinien und Brasilien. Dort liegen die Iguazú Wasserfälle und der Itaipu Staudamm.

Am Busbahnhof von Montevideo erkundigen wir uns nach den Varianten um dorthin zu gelangen. Das Angebot ist gross, es sind verschiedene Routen möglich. Wir entscheiden uns für den etwas weiteren Weg mit weniger umsteigen. Der Bus fährt in 23 Stunden von Montevideo nach Asunción, der Hauptstadt Paraguays.


Unser neues Gefährt: Wir reisen im Oberdeck dieses komfortablen Busses.
Chauffeur inklusive :-)


Im Bus schlafen wir nur wenig. Die Zollkontrolle an der Grenze zu Argentinien kurz vor Mitternacht zieht sich in die Länge. Moni wird aus einer Liste mit Passagiernamen herausgepickt und muss den gesamten Rucksackinhalt den Zöllnern zeigen. Einem Passagier wird die Einreise nach Argentinien verwehrt. Für ihn bedeutet dies das Ende der Busreise, er muss in Uruguay bleiben. Nach einer guten Stunde am Zoll geht unsere Fahrt dann endlich weiter.

Um fünf Uhr morgens kommen wir zur Grenze zu Paraguay. Wir brauchen nochmals eine gute Stunde an der Grenze und reisen dann in Paraguay ein. Von Strassenhändlern kaufen wir Chipas, frische Brötchen aus Maniok Mehl. Die einheimischen Mitreisenden im Bus warnen uns vor der Hauptstadt. Gefährlich sei es und wir sollen gut aufpassen.

Die Landschaft auf dem Weg nach Asunción ist weit, ab und zu fahren wir an Hügeln oder kleinen Bergen vorbei.





Im Busbahnhof von Asunción bieten viele Gesellschaften die 6-stündige Reise nach Ciudad del Este, der östlichsten Stadt Paraguays, an.

Einheimische helfen uns bei der Suche nach einer geeigneten Verbindung.

Wir warten drei Stunden am Busbahnhof bevor unsere Reise weitergeht.


Während der folgenden 6-stündigen Fahrt füllt sich der einstöckige Bus immer mehr und viele Passagiere fahren bis zu drei Stunden im Gang stehend mit. Immer wieder hält der Bus um noch mehr Passagiere aufzunehmen und es wird sehr eng.

Wir sind froh, als wir endlich in Ciudad del Este ankommen. Nach kurzer Suche finden wir ein Zimmer für die Nacht. Nach einem späten Nachtessen in einem Strassenrestaurant bei nicht mehr ganz so heissen Abendtemperaturen fallen wir nach den dreissig Stunden Busfahrt innert zwei Tagen müde ins Bett.

Am nächsten Morgen fahren wir mit einem öffentlichen Bus zum 30 Kilometer entfernten Itaipu Staudamm. Im Besucherzentrum sehen wir einen kurzen Film über den Bau des Damms. Lange war Itaipu das Wasserkraftwerk mit der höchsten Kapazität der Welt. Unterdessen ist der Dreischluchten Staudamm in China das Wasserkraftwerk mit der höchsten Kapazität, jedoch produzierte Itaipu bis letztes Jahr noch den meisten Strom.
Mit dem Besucherbus fahren wir durch das weitläufige Gelände des Staudamms. Der Staudamm produziert 73% des Strombedarfs von Paraguay und 17% des Bedarfs von Brasilien. 2010 hat das Kraftwerk 87.97 MWh produziert. (Vergleich; drei Schluchten Damm in China 2010: 84.37 MWh)

Der erste Stopp ist bei einer Aussichtsplattform, von wo man eine tolle Panoramasicht über das gigantische Bauwerk hat.




Blick auf das Kraftwerk.




Das Maschinenhaus mit 20 Generatoren.



Beim Maschinenhaus haben wir einen Blick auf die Fallrohre. Die Rohre haben einen Durchmesser von 10.5 Metern. Kurz ein Photo bevor wir wieder in den Bus steigen müssen. Ein Pick-up mit einem Sicherheitsbeamten folgt unserem Besucherbus.






Ein kleines Stück fahren wir auf dem Staudamm, der eine Länge von 8 Kilometern hat, 196 Meter hoch ist und die Länder Paraguay und Brasilien miteinander verbindet.



Der Stausee ist 170 Kilometer lang und 7 bis 12 Kilometer breit. Mit einer Fläche von 1350 qkm ist er 2.5 mal so gross wie der Bodensee (536 qkm).




Der Rio Parana.



Zurück in Ciudad del Este packen wir unsere Rucksäcke und gehen zu Fuss über die grosse Brücke und über die Grenze nach Brasilien.

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