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Der falsche Zwanziger und ein Meerschweinchen

Als wir nach dem Santa Cruz Trek im Bus nach Yungay fahren; die 3-stündige Fahrt kostet 15 Sol pro Person (rund 5 Franken), möchten wir mit einem 10er und einem 20er Nötli zahlen. Das 20er Nötli wird sofort zurückgegeben. 'Falsa', sagt die Kassiererin im Bus. Falsa? fragen wir. Ausser uns sind noch einige Einheimische im Bus. Ein Paar aus Arequipa bestätigt uns: Falschgeld!
Toll, wer hat uns denn dieses Nötli angedreht? fragen wir uns. Bemerkt haben wir es nicht, es ist dem echten Nötli sehr ähnlich und hat nur einige kleine Abweichungen.
Am nächsten Tag wollen wir der Sache auf den Grund gehen und gehen zum Gemeindehaus in Caraz. Dort wird jedoch gerade ein Fest gefeiert. 153 Jahre Caraz! Die freundlichen Gemeindeangestellten, alle in Anzug und mit Krawatte bitten uns schon hinein bevor wir unser Anliegen mitteilen können. Ehe wir uns versehen, stehen wir vor einem Buffet mit rund 30 Leuten der Verwaltung und einem halben Dutzend Polizisten. Alle verpflegen sich.
Wir bekommen je einen Teller in die Hand gedrückt und bei verschiedenen Platten mit Spezialitäten der Region wird uns genau erklärt was es ist und schon bald sind unsere Teller voll.
"Mmmhh, sehr fein" finden wir bei einer Art Frühlingsrolle mit Fleischfüllung drin. Wie wir erfahren, haben wir soeben 'cuy', Meerschweinchen, gegessen.
Dann werden wir noch ins städtische Museum eingeladen, was uns sehr freut. Dort bekommen wir sogar noch ein Glas Wein offeriert.
Und unser falscher Zwanziger? Eigentlich wollten wir ja von unserem Problem mit dem falschen Nötli erzählen, wir entscheiden uns jedoch, es nicht zu erwähnen.
Anstatt gehen wir nach dem Museumsbesuch zur Policia Nacional. Dort wird man uns bestimmt weiterhelfen können. Gesagt, getan. Die Beamten sind sich nicht einig, ob das Nötli echt ist oder nicht und so werden wir zum Chef der Truppe geführt. Er hat 10 goldene Streifen auf den Schultern. Wir zeigen den Zwanziger, er schüttelt den Kopf. Warum der 20er falsch sein soll?
Er ordnet zwei Kollegen an, mit uns zur Bank zu fahren. Im Polizeiauto fahren wir quer durch Caraz zur Banca Nacional. Wir bekommen nochmals bestätigt: das Nötli aus dem Jahre 1997 ist echt und es wird anstandslos umgetauscht.

Bilder unten: unten der (angeblich) falsche 20er aus dem Jahr 1997, oben der aus dem Jahr 2006, der zusätzliche Sicherheitsmerkmale wie die 20 im Wasserzeichen und Metallstreifen hat. Wenn man's weiss, ist's einfach.





Essen in Peru ist ein Erlebnis


Bereits seit Ecuador essen wir öfters ein 'Almuerzo', das Menü am Mittag, das sehr fein und günstig ist. Ein Menü besteht aus zwei bis drei Gängen und einem Getränk. Das Getränk ist meist ein Glas Fruchtsaft. Die Vorspeise ist immer eine üppige feine Suppe. Ein solches Essen inkl. Getränk kostet zwischen fünf und sieben Sol, was umgerechnet CHF 1.70 bis 2.30 ist (USD 2.00 bis 2.50). Da das Almuerzo etwa gleichviel kostet wie die Zutaten für Sandwiches essen wir in Peru fast täglich auswärts. Wir schauen oder fragen, wo die Einheimischen essen und haben so immer sehr fein gegessen. Auswärts essen in Peru war für uns immer ein tolles Erlebnis.


In den feinen Suppen hat es meistens ein Stück Poulet- oder Rindfleisch, Kartoffeln, Mais und Gemüse. Oft auch Teigwaren oder Reis. Hier ein Mittagsmenü aus dem Restaurant La Terazza in Caraz, wo wir sehr fein gegessen haben:




Inca Kola

Was für uns Schweizer das Rivella ist, ist für die Peruaner das Inca Kola.



Coca Tee

Der Tee der Coca Pflanze ist in Peru und Bolivien das Nationalgetränk und wird täglich getrunken. Die Coca Pflanze ist eine Nutzpflanze und der Tee gilt als gesund und kann in jedem Lebensmittelgeschäft gekauft werden.
Als wir im Huascaran Nationalpark auf den Nevado Pastoruri gewandert sind, haben wir Roberto, Rocío und Lucía kennengelernt. Spontan lädt uns die peruanische Familie in einem einfachen Restaurant am Parkplatz spätabends auf einen kleinen Imbiss ein. Es gibt 'choclos', 'queso' und 'mate de coca'. Heisse Maiskolben, ein Stück Käse dazu und Coca Tee. So kommen wir zu unserem ersten Coca Tee. Er schmeckt wie ein ganz normaler Kräutertee, etwas nach Wiese, finden wir.
Die anregende Wirkung, die ähnlich wie beim Schwarztee sein soll, können wir nicht feststellen. Der Tee soll jedoch auch gut sein bei Höhenkrankheit. Die Coca Pflanze gab ursprünglich auch dem Coca Cola den Namen, da es Inhaltsstoffe der Coca Pflanze beinhaltete. Ob es heute noch so ist, ist nicht bekannt. Das Rezept ist geheim.




Auf der falschen Strasse

Auf unserer Fahrt von Huaraz nach Lima sind wir auf der Panamericana kurz vor Lima an eine Verzweigung gekommen. Es gibt zwei Strassen, die nach Lima führen, eine führt der Küste entlang, die andere macht einen Abstecher ins Landesinnere. Auf der Strassenkarte wie auch von der Strassenbeschilderung können wir nicht erkennen welche Strasse die Hauptverbindung ist und so entscheiden wir uns für die Küstenstrasse. Etwa in der Hälfte der Strecke ist plötzlich ein Polizeiwagen hinter uns und fordert uns zum Anhalten auf. Nur einer der Polizisten kommt zu uns, der andere bleibt im Auto. Er erklärt uns, dass diese Strasse nur von LKW's und Bussen befahren werden darf und dies eine 'Infracion' ist. Wir haben ein Gesetz gebrochen. Oje! Uns fällt nun auf, dass wirklich nur LKW's und Busse auf dieser Strasse fahren. Bei der Verzweigung haben wir jedoch keine Beschilderung gesehen und dies erklären wir ihm. Er kontrolliert den Fahrzeugausweis und Führerschein und behält die beiden Ausweise gleich bei sich. 'Infracion' sagt er nochmals und hält sich dabei wieder die Hand vor den Mund, wir können ihn kaum verstehen. Dies kostet 500 Sol sagt er. 500? (170 CHF) fragen wir ungläubig. Das kann doch nicht sein! sagen wir. Er nimmt den Bussenzettelblock hervor.
Doch dann sagt er plötzlich, dass die Busse nur 200 Sol beträgt, wenn wir sofort und bar bezahlen.
Natürlich fallen wir auch diesen korrupten Polizisten nicht herein.
Was der Polizist nicht weiss, ist, dass wir ihm nur eine Kopie des Fahrzeugausweises und Führerscheins gegeben haben. Der Polizist sagt nochmals, dass wir den Betrag bezahlen müssen. Er steht jetzt am Beifahrerfenster und gibt Alex den Fahrzeugausweis zurück. Moni's Führerschein steckt er jedoch in seine Brusttasche. Plötzlich meint der Polizist, dass er uns helfe, indem er uns die Busse erlässt. Und er fragt ob wir ihm auch helfen, indem wir ihm eine 'Spende' geben. Nun ist es sonnenklar, dass er nur Geld will. Das ist illegal, sagt Alex. Wir sehen ihm an, dass ihm dies nun etwas unangenehm ist. Wir nutzen den Augenblick und sagen 'nein, wir machen auch keine Spende'. Schlussendlich hat er genug und gibt uns sogar den Führerschein zurück. Wir fahren weiter und sind mit einem 'blauen Auge' davongekommen.

PS: dies war der einzige unfreundliche Polizist, den wir in Peru getroffen haben. Die Gegend um Lima ist bekannt dafür, dass es solche Zwischenfälle geben kann. In anderen Teilen des Landes war die Polizei bei Kontrollen immer korrekt und sehr hilfsbereit.



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