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Kanu Tour Yukon Teil 1

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Kanu Tour Yukon


Der Fluss Yukon fliesst von Marsh Lake bei Whitehorse in Kanada über 3'000 km zuerst Richtung Norden, dann Richtung Westen ins Beringmeer in Alaska. Der Name Yukon ist indianisch und bedeutet "Grosser Fluss".

Wir befahren die historische Strecke zwischen Whitehorse und Dawson City, auf welcher 1897 und 1898 beim grössten Goldrausch des Jahrhunderts 30'000 Goldgräber auf Flossen, Kanus und später auf speziell für diesen Fluss gebauten Schaufelraddampfern nach Dawson City unterwegs waren. Dies, sobald das Eis im Mai jeweils aufgebrochen ist, bis Oktober oder November, wenn der Fluss wieder zufriert.


Unsere Ausrüstung und Essensvorräte haben wir sorgfältig zusammengestellt. Wir werden mindestens 14 Tage in der Wildnis verbringen.
Im 483'000 km2 grossen Yukon Territorium leben nur 32'000 Menschen, davon 22'600 in Whitehorse. Das Yukon Territorium ist auch Lebensraum für 50'000 Elche, 30'000 Bergziegen und Bergschafe, 10'000 Schwarzbären, 4'500 Grizzlybären und 5'000 Wölfe. Wir hoffen, auf unserer Tour einige dieser Wildtiere beobachten zu können.

Etwa in der Hälfte unserer Strecke liegt das Dorf Carmacks, wo wir falls nötig Lebensmittel aufstocken können.
Die Wetteraussichten versprechen Sonne für die nächsten Tage; ein perfekter Start für unser Wildnisabenteuer.




1. Tag


Es ist Mittag, das Kanu beladen, und wir sind startklar. Bei strahlendem Sonnenschein beginnen wir unser Abenteuer. Die Strömung bei Whitehorse ist flott und wir kommen schnell voran. Nach einer Stunde Fahrt beobachten wir einen Steinadler wie er 2 Meter über unseren Köpfen hinweg fliegt. Für ein Foto zu spontan, unsere Ausrüstung ist wasserdicht verpackt.


Flusskilometer 30


Schon bald wird die Strömung schwächer. Für uns bedeutet dies, dass wir mehr Kraft zum Paddeln benötigen, um trotzdem einigermassen voranzukommen.

Wir fahren bis sieben Uhr und richten dann unser erstes Nachtlager am Ufer des Yukon ein. Auf dem Feuer bruzzeln wir den Znacht und hängen dann die Lebensmittel, welche im Fässli keinen Platz gefunden haben, bärensicher in den Ästen von zwei hohen Birken auf.



2. Tag

Heute starten wir spät. Fürs Frühstück kochen, abbrechen des Zeltes und verzurren der Ausrüstung auf dem Boot benötigen wir zwei Stunden. Nach 4 Kilometern erreichen wir den Lake Laberge. Der See Laberge ist 50 Kilometer lang und 2 bis 4 Kilometer breit. Da das Wetter schnell wechseln kann und innert kurzer Zeit starker Wind aufkommen kann, fahren wir nicht in der Mitte des Sees, sondern entlang der rechten See Seite.
Das Wetter ist sehr sonnig, doch wir haben Gegenwind. Wir kommen nur langsam voran. Nach 6 Kilometern auf dem See suchen wir einen Platz zum Campen. Wir geniessen die Abendstimmung. Obwohl es schon fast Herbst ist, geht die Sonne erst um 22:00 Uhr unter.



km 42



3. Tag

Bei strahlendem Sonnenschein setzen wir unsere Fahrt fort. Bei einem in den Lake Laberge einmündenden Bach füllen wir unseren Trinkwasservorrat auf. Auf der gesamten Tour müssen wir das Wasser filtern und abkochen oder mit Tabletten behandeln.
Wir haben wieder Gegenwind und kommen mit unserem Schlauch-Kanadier nur langsam voran.
Am Abend finden wir einen schönen Platz zum Campen. Wir legen in einer kleinen steinigen Bucht an und stellen das Zelt etwas oberhalb im Gras auf. Die Aussicht ist wunderschön.



km 58



4. Tag

Es ist sehr warm und wir kommen richtig ins Schwitzen. Kilometer um Kilometer fahren wir am Ufer entlang.



km 75



Wir finden wieder einen sehr schönen Platz zum Zelten und geniessen heute den Sonnenuntergang am Lagerfeuer.


In der Nacht werden wir durch den aufziehenden Wind geweckt. Der Wind pfeifft durch unser Zelt.



5. Tag

Am Morgen bläst der Wind immer noch stark. Der See hat hohe Wellen mit Schaumkronen und wir beschliessen, einen Ruhetag einzulegen. Mit unserem Schlauchkanu sind wir sehr windanfällig, es ist sehr schwer im Wind zu steuern.

Nach dem Frühstück steigen wir auf einen felsigen Hügel oberhalb unseres Camps. Wir klettern über einen Grashang auf ein Felsband und entlang dem Grat auf den Gipfel. Wir geniessen von hier die Aussicht über den Lake Laberge. Wir können weder den Anfang noch das Ende des Sees erkennen, so gross ist er. Von oben schauen wir auf unseren Zeltplatz und auf das klare Wasser des Lake Laberge.




Wir verbringen den restlichen Tag auf der windgeschützten Seite der Bucht und kochen Kaffee und das Essen auf dem Feuer. Gegen Abend lässt der Wind etwas nach und wir gehen früh schlafen, damit wir am Morgen zeitig aufbrechen können.



6. Tag

Als wir am Morgen aufstehen, bläst der Wind wieder stark und es hat hohe Wellen mit Schaumkronen. Es hat noch zuviel Wind für uns.
Wir überlegen, ob wir wie die Goldgräber früher mit der Hilfe eines Segels den Südwind nutzen können. Wir machen alles für ein Segel bereit und warten auf weniger starken Wind.
Am frühen Nachmittag bläst es immer noch stark.



km 88
Lower Laberge



Plötzlich hören wir laute Rufe im Wind und eine segelnde Kanu-Crew fliegt vorbei. Wir staunen: das müssen die Profis sein!




Für uns hat es noch zuviel Wind. Wir warten weitere zwei Stunden und bereiten das Boot vor. Gegen 16 Uhr lässt der Wind nach. Jetzt brechen auch wir auf und segeln Richtung Ende des Sees. So einfach sind wir auf unserer Kanutour noch nie vorwärts gekommen. Es macht grossen Spass, wir sind schnell unterwegs und surfen sogar einige Male auf den Wellen.



Wir erreichen das Ende des Sees mit freudigem Juhee; die 50 Kilometer auf dem See haben wir geschafft! Ab hier sind wir wieder auf dem Fluss. Jedoch erst morgen, wir campen in Lower Laberge, wo es noch Überreste aus der Zeit hat, als der Yukon ein wichtiger Verkehrsweg war.



7. Tag

Wir sind wieder auf dem Fluss, heute ist ein windiger und regnerischer Tag. Am Abend treffen wir auf die segelnde Kanu-Crew vom Vortag und wir verbringen mit Frank, Sabine und Travis einen gemütlichen Abend in einer kleinen Blockhütte mit Ofen und wärmen uns auf.



km 136
Hootalinqua



8. Tag

Auf Shipyard Island liegt das Wrack des Flussdampfers "Evelyn". Sie wurde 1908 gebaut und 1931 auf diese Schiffbauinsel gezogen.



km 172


Nach zwei weiteren Stunden Fahrt sehen wir plötzlich einen hellen und einen dunklen Punkt am Fluss-Ufer die sich bewegen. Da wir noch zu weit weg sind, können wir nicht genau erkennen was es ist. Beim Näherkommen können wir 4 Wölfe erkennen. Was für ein Glück: Wölfe sind sehr scheuh und werden nur selten gesehen. Zwei der Wölfe verschwinden schnell im Gebüsch und zwei können wir aus dem fahrenden Kanu filmen. Wolfsfilm

Später beginnt es zu regnen und nach 3 Stunden in Wind und Regen haben wir genug für heute. Wir legen beim früheren Big Eddy Woodcamp an und treffen dort auf Jörg und Michael aus Deutschland. Wir stellen unser Zelt am Flussufer auf und machen ein wärmendes Feuer.



9. Tag


Nach zwei Stunden Fahrt erkennen wir etwas Schwimmendes vor uns im Wasser. Ist es ein Biber? Wir gleiten ganz ruhig im Kanu näher. Das Tier schwimmt über den breiten Yukon und wir erkennen, dass es ein Stachelschwein ist.


km 214


Nach 42 Kilometern Fahrt finden wir beim historischen Byer's Woodcamp einen schönen Platz zum Campen. Dies ist einer der früheren Zwischenstops der Flussdampfer, wo frisches Holz für die weitere Fahrt flussaufwärts an Bord genommen wurde. Wir finden nur noch verfallene Hütten vor.

Wir machen ein wärmendes Feuer, kochen darauf und geniessen den Sonnenuntergang.



10. Tag

Wir sehen immer wieder Adler und können diese oft lange und von ganz nah beobachten.



Flusskilometer 256



Heute treffen wir auf ganz spezielle Flussfahrer. Sie kommen ohne einen einzigen Paddelschlag aus und lassen sich den ganzen Tag treiben. Auch Wind und Regen bringen sie nicht aus der Ruhe.



11. Tag

Vom Fluss ertönt ein freundliches "einen wunderschönen guten Morgen". Jörg und Michael sind wieder früh unterwegs.
Wir sind 38 Kilometer von Carmacks entfernt, einem Dorf mit 420 Einwohnern meist indianischer Abstammung. Carmacks liegt etwa in der Hälfte unserer Reise und wir müssen dort unsere Vorräte aufstocken.



km 306

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